03.12.24

ÖWAV fordert deutliche Erhöhung der Fördermittel für Wasserwirtschaft

Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) appelliert in einem Forderungspapier an die nächste Bundesregierung, die finanziellen Mittel für die Siedlungswasserwirtschaft, die Gewässerökologie und den Hochwasserschutz signifikant aufzustocken. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels und der steigenden Anforderungen in diesen Bereichen sieht der Verband dringenden Handlungsbedarf.
 
Herausforderungen der Wasserwirtschaft und Forderungen des ÖWAV
 
Durch Bundesförderungen werden viele Maßnahmen im Bereich Siedlungswasserwirtschaft, Gewässerökologie und Hochwasserschutz mitfinanziert. Aus diesem Grund fordert der ÖWAV, als Plattform der Wasser- und Abwasserwirtschaft, dass im Zuge der laufenden Regierungsverhandlungen der Bedarf an Fördergeldern für die Bereiche Siedlungswasserwirtschaft, Gewässerökologie und Hochwasserschutz berücksichtigt wird.
 
Die Forderungen des ÖWAV im Überblick:
 
Siedlungswasserwirtschaft
 
Für den Erhalt, die Anpassung und die Erweiterung der Wasserversorgungs- und Abwasserinfrastruktur sind künftig jährlich Investitionen von mindestens 500 Millionen Euro erforderlich. Zusätzlich erhöhen die Abfallverbrennungsverordnung (AVV 2024) und die kommende neue Kommunalabwasserrichtlinie (KARL) der EU und die Klimawandelanpassung den Investitionsbedarf erheblich. Eine Erhöhung der Bundesförderung von derzeit rund 160 Millionen (Stand 2023) ist daher aus Sicht des ÖWAV unbedingt erforderlich.
 
Gewässerökologie
 
Auch im Bereich der Gewässerökologie und Renaturierung besteht erheblicher Handlungsbedarf, um das Ziel eines ökologisch guten Zustands der Fließgewässer zu erreichen. Der Förderbedarf in diesem Bereich muss über die derzeitigen 40 Millionen Euro (Stand 2023) pro Jahr stark steigen.
 
Hochwasserschutz
 
Die Hochwasserkatastrophe im September 2024 verdeutlichte zudem die Dringlichkeit eines umfassenderen Hochwasserschutzes. Der ÖWAV fordert eine Erhöhung der derzeitigen Fördermittel von 100 Millionen Euro jährlich (Stand 2023), um den bestehenden Hochwasserschutz auszubauen, sowie Hochwasserrückhalt, die Errichtung von Retentionsbecken und den Ausbau von Blau-grüner Infrastruktur zu finanzieren.
 
Forschung
 
Für die Bewältigung der anstehenden Herausforderungen im Bereich Siedlungswasserwirtschaft, Renaturierung von Flüssen sowie Hochwasserschutz sind vielfach neue Lösungsansätze erforderlich. Basis hierfür ist eine ausreichende Dotierung von Forschungsvorhaben und Pilotanlagen.
 
Appell an die Politik
 
Eine funktionierende Wasserwirtschaft, ökologisch intakte Gewässer und ein verlässlicher Hochwasserschutz sind unverzichtbare Grundlagen für die Gesundheit der Bevölkerung, den Umweltschutz sowie die wirtschaftliche und touristische Entwicklung, unterstreicht der ÖWAV im Forderungspapier. Ein Scheitern der Fördermaßnahmen würde nicht nur die Infrastruktur gefährden, sondern auch drastische Gebührensteigerungen und volkswirtschaftliche Einbußen nach sich ziehen.
 
Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband appelliert daher an Bund, Länder und Gemeinden, das seit Jahrzehnten bewährte solidarische Finanzierungssystem zu stärken und den notwendigen finanziellen Rahmen zu schaffen. Dies sei entscheidend, um Österreichs Wasserinfrastruktur nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten.
 
 

Zurück

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

ÖWAV fordert deutliche Erhöhung der Fördermittel für Wasserwirtschaft

Der ÖWAV appelliert in einem Forderungspapier an die nächste Bundesregierung, die finanziellen Mittel für die Siedlungswasserwirtschaft, die Gewässerökologie und den Hochwasserschutz signifikant aufzustocken. 

30 Jahre UVP-Gesetz

Am 26. November 2024 fand im Konferenzzentrum twelve in Wien das Seminar „30 Jahre UVP-Gesetz“ statt.

Klärschlammtagung 2024

Am 21. und 22. November fand die traditionelle Klärschlammtagung 2024 in Wels statt. 

Informationen zu Cookies auf ÖWAV-Seite: Diese Seite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Impressum
Kontakt